Pflege-Digitalisierung

Digitalisierung der Abrechnungsprozesse

Kanzleramtsminister Prof. Dr. Helge Braun war beeindruckt. Er besuchte die AWO in Gießen nun ein zweites Mal, um sich über die Umsetzung eines wegweisenden Entbürokratisierungsprojektes zu überzeugen. Mit dem Besuch im Oktober 2018 fiel im letzten Jahr der Startschuss für ein Projekt dreier Partner - AWO Gießen, AOK Hessen, THM - im Bereich der ambulanten Pflege. Ende 2018 wurde projekthaft mit der komplett papierlosen Übermittlung von Leistungs- und Rechnungsdaten begonnen. Das Vorgehen spart Aufwand und trägt zur Entbürokratisierung im Gesundheitswesen bei. Die Prozessveränderungen führen zu einer zeitnahen, transparenten Abrechnung und sorgen für deutlich mehr zeitliche Ressourcen zur optimalen Kundenbetreuung in der ambulanten Pflege: rechtssicher, mitarbeiterfreundlich und kundennah. Wenn der Kanzleramtsminister persönlich nach dem Stand des Projektes fragt, unterstreicht dies das immense Potenzial dieses von ihm als „Projekt mit digitalem Schnellbootcharakter“ bezeichneten Vorhabens.

Die Projektpartner berichten, dass die Umsetzung überwiegend reibungslos erfolgt, Pflegekräfte die digitalen Möglichkeiten als Erleichterung empfinden, Kunden keinerlei Nachteile oder Bedenken haben. Herausfordernd stellt sich weiterhin eine baldmögliche Öffnung für weitere ambulante Pflegedienstleister und Beteiligungen anderer Krankenkassen dar. Aufgrund der ersten positiven Erfahrungen und dem Nachweis, dass im gewählten Projektsetting rasche Projektfortschritte zu erzielen sind, sollen weitere Schritte zur Entbürokratisierung unter Nutzung der digitalen Möglichkeiten folgen.

Im Setting eines Roundtable-Gespräches wurden die Erweiterungsoptionen mit Prof. Dr. Helge Braun (Kanzleramtsminister) und den Projektbeteiligten Detlef Lamm (Vorsitzender des Vorstandes der AOK Hessen), Robert Ringer (AOK Hessen), Jens Dapper (Geschäftsführer AWO Gießen), Roland Scheld (AWO Gießen), Claudia Andes (AWO Gießen), Prof. Thomas Friedl (THM) und Armin Häuser (Geschäftsführer E-Health Kompetenzzentrum Hessen) erörtert. Eine perspektivische Ausweitung des Projektes mit dem Ziel der Einführung eines digitalen Pflegeregisters würde weitere Optionen der aktuell noch mit viel Papier verbundenen Pflegearbeit ermöglichen. Das hierzu notwendige Rahmenkonzept wurde im gemeinsamen Termin diskutiert.